Werklokomotiven im Westerwald

Die vielen Tongruben und Brüche im Westerwald und an der Lahn schafften schon frühzeitig regelspurige dampfgetriebene Werkloks an, um die von der Staatsbahn bereitgestellten Wagen in den Anschlüssen während der Beladung rangieren zu können.

Die ehemalige 323 951 wies 1995 schon deutliche Gebrauchsspuren auf, als sie im Werk Stockum-Püschen mit drei Schotterwagen der NS rangierte. Karl Arne Richter war vor Ort dabei.

Ergänzt wurde diese meist durch oftmals umfangreiche Feldbahnnetze, auf denen die Fracht aus Brüchen und Gruben zu den Umladeanlagen auf regelspurige Waggons transportiert wurde. Erst Anfang der neunziger Jahre ging die letzte Lorenbahn nahe Herschbach außer Betrieb. Auf diese kleinen Gefährte soll aber an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden.

Als Ablösung der Dampfloks trafen ab Ende der fünfziger Jahre vermehrt dieselmotorgetriebene Regelspurlokomotiven bei den Werken an der Lahn und im Westerwald ein. Verwendet wurden dafür meist bei der Deutschen Bundesbahn ausrangierte Kleinloks der Bauart Kö I, später auch Köf II.

 

Das Werk der Basalt AG in Stockum-Püschen direkt am Rotenhainer Bahnhof verfügte sogar zeitweise über drei Kleinloks im Bestand, die abwechselnd eingesetzt wurden.

Doch der Einsatz im staubigen Alltagsdienst, gerade in den Brüche des oberen Westerwaldes, ließ die Loks nicht allzu alt werden. Die Einstellung vieler Gleisanschlüsse brachte dann für die letzten verbliebenen Maschinen das Aus.

Einige Exemplare konnten jedoch als Museumsloks erhalten werden, aber sehen Sie selbst in unserer ausführlichen Lokliste nach.

Zudem setzten gerade Unternehmen des Tontagebaus eine Vielzahl an Schmalspurlokomotiven ein. Zunehmend verdrängten aber nach dem zweiten Weltkrieg LKW die kleinen Loks, in den neunziger Jahren wurde die letzte Bahn stillgelegt. Einen aktuellen Zustand finden Sie in dem Kapitel "Schmalspurloks".

Erstaunlich, dass die 1929 gebaute Diesellok im Anschluss Ludwig sogar den Jahrtausendwechsel betriebsfähig überstand. Große Augen machteam 30.03.2001 auch Gregor Schaab.