Nach der Lieferung der ersten drei Serienfahrzeuge wurden am 08.06.1953 die ersten planmäßigen Einsätze absolviert: Zwischen Passau und Cham (über Bodenmais und Grafenau) wurden 72,2 km auf der Straße und nach einem ca. zehnminütigen Umsetzvorgang in Grafenau 68,5 km auf der Schiene zurückgelegt. Aufgrund fehlender Unterstellmöglichkeiten in Cham wurde die Linie schließlich um 19,2 km bis Furth im Wald verlängert. Die Einsätze dauerten vom Sommerfahrplan 1953 bis Sommerfahrplan 1956 und wurden vor allem wegen der im Winter auftretenden Probleme beendet. Nach der Lieferung weiterer Fahrzeuge konnte 1954 eine Verbindung Augsburg - Pforzen (Straße) - Rosshaupten (Schiene) - Füssen (Straße) aufgenommen, die bis 1958 bedient wurde. Die Einsätze auf dieser Relation entstanden vor allem aus der Not heraus, da eine für 1953 geplante Verlängerung der Buslinie zwischen Augsburg und Bad Wörishofen ins Allgäu wegen dem Einspruch regionaler Busunternehmen nicht hatte realisiert werden können. Dank dem Schi-Stra-Bus konnte man nun eine durchgehende Verbindung anbieten. Auch diese Linie wurde wegen Problemen im Winter nach kurzer Zeit eingestellt. Den größten Bekanntheitsgrad erlangte das Fahrzeuge durch seine Einsätze in der westerwaldquerenden Verbindung Koblenz - Betzdorf. Drei Fahrzeuge bedienten die Linie vom Winterfahrplan 1954/1955 bis 27.05.1967. Der Umsetzvorgang von Straße auf Schiene und umgekehrt erfolgte im Bahnhof Dierdorf. Durch die Nutzung der Straße konnte die Verbindung um 20 km gegenüber der 112 km langen Schienenstrecke verkürzt werden. Dementsprechend gut wurde das Angebot angenommen, das sogar im Winter stabil betrieben werden konnte. Nur kurze Gastspiele gab der Schi-Stra-Bus hingegen auf der Verbindung Bernkastel - Remagen (Winterfahrplan 1954/1955 - 01.10.1955) sowie auf der "Sauschwänzlebahn" während einer Tunnelsanierung zwischen Weizen und Zollhaus-Blumberg im Sommerfahrplan 1955. |
Schon nach wenigen Einsatzjahren erwies sich das Konzept als wenig zukunftsbeständig. Der rasche Ausbau des Straßennetzes machte dem vergleichsweise langsamen Fahrzeug Konkurrenz. Wurde 1955 noch eine jährliche Laufleistung aller Fahrzeuge von 335.000 km verzeichnet, ging diese bis 1960 auf 40.000 km zurück. Die Entwicklung des Bestandes
Zwar hatte der Umzeichnungsplan der DB für die Fahrzeuge ab dem 01.01.1969 die neue Baureihenbezeichnung 790 vorgesehen, aufgrund von Fristabläufen erhielt jedoch kein Fahrzeug diese Bezeichnung angeschrieben. DB 29-3 sowie zwei Spurwagen blieben museal erhalten und kann noch heute besichtigt werden. |